Handwerk

Wir stellen nach Absprache bei öffentlichen Veranstaltungen historische Handwerke dar.

Natürlich gehören dazu traditionelle Handwerkesfertigkeiten wie spinnen oder nähen. Viele unserer Kleidungsstücke sind selbst hergestellt, fast alle selbst geflickt, und alle nach historischem Vorbild ausgewählt.

Spinnen und Nähen

Nicht unsere Damen können spinnen und nähen ... doch sie wirken dabei attraktiver :-)



... vom Rüstungen reparieren und anpassen

Anstoß dazu, weitere Handwerkstechniken zu lernen, ergibt sich sich aus dem "Alltag". Was bedeutet das? Zuerst, dass bestimmte handwerkliche Fähigkeiten, besonders während und zwischen unserer Kampfvorführungen von entscheidender Bedeutung sind.

Ein kleines Beispiel: ausprobieren, was plausiebel ist ... im Tournier

Gab ein Kämpfer im Tournier auf, wenn eine Schnalle riss, die ein Rüstungsteil (z. B. die Schulterplatte) am Körper hielt?

Oder nestelte vielleicht sein Knappe oder ein Plattner die lose Plattenschulter schnell mit einem Draht wieder an die Schutzkleidung fest?

Wie wahrscheinlich war es dann, dass (ausschließlich) ein System aus Schnallen und (leicht durchtrennbaren) Lederriemen verwendet wurde, wenn ein einfacher (schnittfester) Metalldraht die Rüstung ebenso (und besser) fixiert?

Das sind viele wenns und abers. Leider ist es unmöglich einen mittelalterlichen Handwerker über Lösungsansätze, Verfahrenstechniken, Selbstkosten oder Verfügbarkeit von Werkzeug, Schmiedefeuer und Materialien (Holz, Draht, etc.) zu befragen.

Spezialisierung nachvollziehen

Die Mitglieder der iG Dortmunder Stadtwache 1388 finanzieren sich alle aus Ihren Berufen im hier und jetzt und sind an die (hochspezialisierten) Techniken des 21. Jahrhunderts gebunden.

In unserer Freizeit recherchieren wir, welche Handgriffe und welches Werkzeug typisch für bestimmte mittelalterliche Berufe waren. Hinweise dafür bieten zahlreiche mittelalterliche Schriften und Abbildungen (Schautafeln), wie zum Beispiel jene aus den "Hausbüchern der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen".

Die praktischen Erfahrungen beim Herstellen von Kleidung, dem Anpassen und der Reparatur von Rüstungen, dem Herstellen von Möbeln und vielen anderen Handwerken, gehörten 1388 zum gesellschaftlichen Alltag. Wir müssen diese Fertigkeiten heute weitgehend neu erlernen, da sie im Laufe der Jahrhunderte nicht mehr zum Alltag gehörten, wie z. B. das Herstellen von Nestelbändern.

Im Gegensatz zum E-Mail abrufen oder (Welt)Nachrichten lesen bzw. gucken.

Damit betreten wir -in kleinen und größeren Rahmen- den für uns hochinteressanten Pfad der experimentellen Archologie.

Das sich mittelalterliche Handwerke jenseits der modernen Industrie, der Robotik und Verfahrenstecknik bewegen, versteht sich von selbst. Der (moderne) Ansatzpunkt, im Produktionsprozess die Verfahrenstechniken zu optimieren existierte nur rudimentär.

Beispiele für typische Innovationen mittelalterlicher Produktionsmethoden jenseits der Muskelkraft:
  • Wasserkraft (Schmieden bzw. "Hämmerwerke")
  • Windkraft (Mühlen)
  • Archimedischen Schraube (Be- und Entwässerungstechnik)

Traditionelle Handwerke

Uns ist bewusst, das wir die Tricks und Kniffe durch nebenberufliches, experimentelles ausprobieren und studieren niemals gänzlich erfassen können. Dazu gehört ein ganzes Berufsleben. Die erlernten Fähigkeiten unserer Gruppe orientieren sich im Wesentlichen an den folgenden Handwerksberufen:

Schneider, Weber, Riemenschneider, Lederer, Sattler, Tischler, Schreiner, Plattner, Drahtzieher und Panzerhemdmacher (das Herstellen von Kettengeflecht).

Eine Mixtur dieser Berufe gehört dazu, die Repliken mittelalterlicher (Alltags)gegenstände anfertigen und gebrauchsfähig halten zu können. Wir stellen unter anderem her:

Polster, Gürtel, Nestelbänder, Riemen, Kleidung, Gürteltaschen (Leder), Tische, Bänke, Brotbeutel (Stoff), Rüstungen, Rüstungsergänzungsteile und viele Dinge, die das Leben angenehm machen

... ohne Einkaufszentrum, E-Bay und Amazon.

Details und Abbildungen zu den dargestellten Handwerken befinden sich im Aufbau ...

 

Die Dortmunder Stadtwache